
Thema Markenentwicklung
Ein Plädoyer für die Markenpotenzialentfaltung
„Veränderung ist die einzige Konstante im Leben“ - diese Weisheit sorgt in Unternehmen bei Marken-Überarbeitungen oft für Bauchweh. Bleibe ich bei einem […]
Zeit für ein Umdenken im Webdesign
Sie waren einst das Must-Have jeder Startseite: animierte Homepage-Slider mit großflächigen Bildern, die sich im Sekundentakt abwechseln. Heute sind sie das digitale Pendant zum Faxgerät – überholt, ineffizient und im schlimmsten Fall sogar schädlich für Performance und Conversion.
Studien aus den letzten Jahren zeigen klar: Slider werden kaum geklickt, verlangsamen Websites und stören die Nutzerorientierung. Wer heute Leads generieren will, braucht Klarheit statt Bewegung.
Die Faktenlage ist eindeutig: In einer Analyse der University of Notre Dame klickten nur rund 1 % aller Besucher auf ein Element im Karussell. Von diesen Klicks entfielen ganze 84 % auf das erste Slide, die restlichen vier wurden nahezu ignoriert (Erik Runyon).
Auch die Usability-Abteilung der Yale University bestätigt, dass Nutzer rotierende Banner in der Regel ausblenden – ein klassischer Fall von Banner-Blindness. Selbst wenn ein relevantes Angebot im ersten Slide platziert war, wurde es in Tests übersehen, weil es wie Werbung wirkte (usability.yale.edu).
Smashing Magazine fasst die Problematik so zusammen: Karussells erzeugen Chaos, erschweren Barrierefreiheit und erzielen „oft Klickraten unter einem Prozent“ (Smashing Magazine).
Kurz gesagt: Slider lenken ab, statt zu fokussieren. Und im B2B bedeutet Ablenkung verlorene Leads.
Wer alles gleichzeitig zeigen will, sagt am Ende gar nichts – und verliert den Nutzer in den ersten fünf Sekunden.
Dass Slider trotz nachweislich schlechter Performance noch immer auf so vielen Websites zu finden sind, ist kein Zufall. In vielen B2B-Unternehmen entscheidet nicht das Nutzerverhalten über den Aufbau der Startseite, sondern interne Prioritäten. Jede Abteilung möchte „ihren Platz“ auf der Homepage: Recruiting, Produkte, News, CSR, Events. Ein Slider scheint da wie der faire Kompromiss: Jeder darf mal kurz ins Rampenlicht.
Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Die Startseite verliert ihren Fokus.
Diese Form der „Corporate Diplomatie im Design“ mag intern Harmonie schaffen, kostet aber Leads. Eine Website ist kein Schaufenster für interne Themen, sondern der Startpunkt einer Customer Journey.
Auch psychologisch erklärt sich die Beliebtheit: Bewegung zieht Aufmerksamkeit an.
Nur leider nicht dauerhaft. Studien zeigen, dass nach wenigen Sekunden die Konzentration sinkt, sobald sich Inhalte automatisch verändern. Nutzer suchen Stabilität, nicht Überraschung.
Wer intern argumentieren will, warum Slider verschwinden sollten, braucht also keine Geschmacksdiskussion, sondern Daten: Klickraten, Scrollmaps, Ladezeiten. Fakten überzeugen, Ästhetik selten.
Die Startseite ist heute kein Design-Showroom, sondern das strategische Zentrum digitaler Markenkommunikation. In den ersten fünf Sekunden entscheidet sich, ob Vertrauen entsteht oder Desinteresse. Genau hier unterscheidet sich gutes Webdesign von schönem Webdesign.
Gerade im B2B-Bereich, wo Kaufentscheidungen rational wirken, ist Vertrauen das entscheidende Conversion-Kriterium. Wer Kompetenz visuell klar zeigt, reduziert mentale Reibung und damit Absprungraten.
Eine leistungsfähige Startseite im B2B erfüllt drei Kernaufgaben:
Ein moderner Website-Einstieg ist kein statisches Banner, sondern ein funktionaler Kommunikationsraum. Diese Varianten funktionieren, weil sie Nutzern Kontrolle geben. Sie entscheiden, was sie sehen und in welcher Geschwindigkeit. Genau das unterscheidet eine dialogorientierte Website von einem monologisierenden Slider.
Hier fünf praxiserprobte Alternativen, die Nutzer führen und nicht verwirren:
Eine einzige, starke Botschaft ersetzt fünf Folien.
Beispiel:
„Technologie für Unternehmen, die Kreislaufwirtschaft nicht nur versprechen, sondern leben.“
Darunter ein klarer CTA-Button („Effizienzpotenzial berechnen“).
Effekt: Klare Nutzenkommunikation (Effizienz + Nachhaltigkeit), sofortige Handlungsaufforderung und emotionaler Bezug zum Thema Ressourcenschonung und das ohne Marketingfloskel.
Ein kurzes Tool oder Formular signalisiert Relevanz und Individualität.
Beispiel:
„Welche Kunststofflösung passt zu Ihrer Anwendung?“ mit Auswahlmöglichkeiten.
Darunter ein CTA-Button („Ergebnis anzeigen“).
Effekt: Der Nutzer fühlt sich sofort abgeholt, weil er aktiv mitwirken kann.
Das Unternehmen positioniert sich als kompetenter Entwicklungspartner, nicht als reiner Hersteller und erhält gleichzeitig qualifizierte Leads mit klaren Bedarfsdaten.
Kein Imagefilm, sondern ein authentischer Einblick wie z. B. der CEO erklärt ein Problem und die Lösung in 30 Sekunden.
Beispiel:
„Als Möbelverband bündeln wir die Einkaufskraft unserer Partner vom regionalen Fachhändler bis zum großen Einrichtungshaus. So sichern wir bessere Konditionen, verlässliche Lieferketten und gemeinsame Marketingvorteile.“
Mit CTA-Button „Mitglied werden und profitieren“
Effekt: Klare Nutzenkommunikation (Preisvorteil, Gemeinschaft, Effizienz), authentische Darstellung statt Imagefilm – stärkt Vertrauen und Verbandsrelevanz im B2B-Kontext.
Ein Bild, das das Produkt im Einsatz zeigt, daneben ein Satz Nutzenkommunikation.
Beispiel:
„Unsere Rohrsysteme leiten Abwasser sicher, leise und langlebig. Für Gebäude, die Jahrzehnte überdauern.“ und ein Bild mit allen möglichen Abwasserrohrsystemen.
Darunter ein CTA-Button mit „Finden Sie Ihr passendes System“
Effekt: Zeigt das Produkt real im Einsatz, vermittelt Qualität und Vertrauen. Die klare Nutzenkommunikation erhöht SEO-Relevanz („Abwasserrohrsystem Gebäude“, „schalldämmende Kunststoffrohre“) und spricht gezielt Planer, Architekten und Installateure an.
Statt einer allgemeinen Headline können die zentralen Zielgruppen oder Geschäftsbereiche direkt in klar getrennten Spalten oder Kacheln dargestellt werden.
Jede Kachel führt gezielt zu einer Unterseite mit relevantem Content, Referenzen und passenden CTAs.
Beispiel:
Forstbetriebe & Holzernte
Holzindustrie & Sägewerke
Holzhandel & Logistikpartner
Effekt: Jede Zielgruppe findet sofort den passenden Einstieg, ohne suchen zu müssen. Das stärkt Orientierung, reduziert Absprungraten und zeigt technische Breite. Ein klarer Vorteil für SEO und User Experience.
Es gibt wenige Szenarien, in denen Slider funktionieren – und nur, wenn sie bewusst eingesetzt werden:
Selbst Smashing Magazine empfiehlt: „If you must use a carousel, never autoplay it.“ Denn Kontrolle ist Teil guter User Experience und sie ist auch wichtig für die Barrierefreiheit von Websites.
Eine gute Website braucht Fokus, nicht Folien. Slider zeigen alles und sagen nichts. Sie wechseln Botschaften im Sekundentakt, anstatt Klarheit zu schaffen. Doch genau das ist es, was Nutzer heute suchen: Orientierung, Relevanz und ein Gefühl von Vertrauen.
Wer auf Slider verzichtet, gewinnt wertvolle Sekunden, in denen sich entscheidet, ob jemand bleibt oder geht. Diese Sekunden sind keine Designfrage – sie sind der Unterschied zwischen „nett gemacht“ und „funktioniert“.
Eine moderne Startseite führt, anstatt zu überfordern. Sie spricht Probleme an, liefert Lösungen und schafft ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt. Denn am Ende geht es nicht darum, was sich bewegt, sondern was bewegt.
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